Art.Nr. 5363 Musealer Hamburger Schapp, Hamburg, um 1700
Art.Nr. 5363 Musealer Hamburger Schapp, Hamburg, um 1700
Musealer Hamburger Schapp, Nussbaum Massivholz, teils Nussbaum auf Eiche furniert. Zweitüriger Korpus, der durch vorgesetzte Pilaster, in der Mitte als Schlagleiste untergliedert wird. Breites, zweischübiger Sockelgeschoss, das auf Höhe der Pilaster verkröpft ist. Der Sockel ruht auf fünf gedrückten Kugelfüßen. Die Schubladenfront des Sockels ist mit aufgesetzten Bastionsfüllungen verziert. Verzierte Messinggriffe, sehr feiner Guss, jedoch in der Zeit des Historismus ergänzt. Die reich geschnitzten, aufgesetzten Füllungen des Schrankes sind mit geschnitzten Girlanden mit Eichenblattdekor dekoriert, den oberen Abschluss bilden jeweils Puttenköpfe. Diese Ornamentik wiederholt sich auf den Pilastern. Die Kapitelle sind mit geschnitzten, weiblichen Büsten verziert, darunter befinden sich eine plastische Greifvogeldarstellungen. In der Mitte sind die Pilaster mit drei weiblichen Darstellungen dekoriert wohl Personifikation der Hoffnung (Spes) mit dem Anker, sowie die geistlichen Kardinaltugenden Glaube (Fides) und Liebe (Caritas).
Die Türrahmen sind aufwendig abgetreppt, stark profiliert, die Rahmen mehrfach eingeschnürt, die oberen Zwickel sowie die unteren Ansätze haben biblische Szenen sowie Aposteldarstellungen. Das Schlüsselloch kann durch einen Schieber unter einer Blüte verdeckt werden. Der aufwendig gestaltete Gesimskranz ist breit ausgestellt, mehrfach abgetreppt. Die Mitte des Gesims ist mehrfach eingeschnürt und mit einer plastisch geschnitzten Kartusche dekoriert. Darstellung des aufgestandenen Christus mit Kreuzesfahne. Die Seitenteile sind mit aufwendigen Kissenfüllungen geschmückt. Die Rückwand ist aus Eiche und in Rahmenbauweise mit zurückgesetzten Füllungen gefertigt. Original geschmiedetes Schloss, leicht korrodiert, Schlüssel später ergänzt.
Restaurierung
Restaurierte, Schellack polierte Oberfläche, guter Erhaltungszustand, mit leichten, altersbedingten Gebrauchsspuren. Die Türfüllungen haben in der Mitte Schwundrisse, die fachgerecht ausgespänt und retuschiert wurden und leicht sichtbar sind. Bei einer Figur am Sockel wurde der Kopf ergänzt, kaum sichtbar. Im Rahmen der Restaurierungsarbeiten wurde die Schellackpolitur neu aufgebaut (160 Arbeitsstunden).
Literaturvergleich: Bestandskatalog des Nürnberger Nationalmuseums, Teil 1 Katalognummer 6, Seite 53, Almuth Klein Petra Kutisch
Höhe: 243 cm
Breite: 280 cm
Tiefe: 105 cm, lichte Tiefe: 66 cm