Art.Nr. 629 Hamburger Schapp, Nussbaum, Eiche, um 1700 – Fotos Teil 1
Art.Nr. 629 Hamburger Schapp, Nussbaum, Eiche, um 1700 – Fotos Teil 1
Hamburger Schapp, Nussbaum, Eiche massiv, Nussbaum, Nussbaumwurzelmaser auf Eiche furniert. Zweitüriger Korpus auf hohem, zweischübigem Sockelgeschoss. Der Sockel ruht auf gedrechselten Kugelfüßen. Die Front ist gegliedert durch seitlich vorgesetzte Lisenen, mittig als Schlagleiste. Die Lisenen sind mit mittigen Puttendarstellungen verziert sowie aus plastischem Behangwerk, teils mit Blüten und Blattverzierungen. Am oberen Ansatz mit Schleifen, am unteren mit Quastendarstellungen. Darüber befinden sich geschnitzte Kapitelle, die jeweils an den Ecken in figürliche Darstellungen übergehen. Die Türen wurden in Rahmenbauweise gefertigt mit zurückgesetzten Füllungen, die mit gespiegeltem Furnier belegt sind. Das breite Sockelgeschoss wird am oberen und unteren Ansatz von einem ausladenden Profil begrenzt. Auf Höhe der Lisenen ist der Sockel verkröpft. Der ausladende Gesimskranz ist wellenförmig ausgestellt mittig mit einer aufgesetzten, geschnitzten Kartusche dekoriert. Mittig befindet sich eine flammenbekrönte Vase, flankiert von vollplastischen Putten, am unteren Ansatz befinden sich Ranken, die mit Blüten und Früchten verziert sind. Originales Schloss, Schlüssel, das Schlüsselloch kann durch eine bewegliche Blende verdeckt werden. Inneneinrichtung mit zwei breiten Ablagen in die jeweils zwei schmale Schubfächer eingebaut sind.
Restaurierte, Schellack polierte Oberfläche, guter Erhaltungszustand, leichte, altersbedingte Gebrauchsspuren, kleinere Kratzer, Druckstellen, die überpoliert wurden. Kleinere, fachgerecht eingesetzte Furnierergänzungen, primär im Sockelbereich, die kaum auffallen. An der linken, oberen Ecke gibt es kleinere Massivholzergänzungen, die kaum sichtbar sind. An der mittigen Lisene fehlt der rechte Arm des Puttos. Die originale Rückwand wurde mit zusätzlicher Nutleiste stabilisiert. Hamburg, um 1700.
Der Schapp (niederdeutsch für Schrank) ist ein zweitüriger Dielen- oder Hallenschrank, wie er in den hanseatischen Städten wie Lübeck, Danzig und Hamburg ab ca. 1650 verbreitet war. Literaturvergleich: Kreisel/Himmelheber- „Die Kunst des deutschen Möbels“. Bd. I Nr. 508/509
Höhe: 224 cm
Breite: 230 cm
Tiefe: 84 cm
Lichte Tiefe: 53 cm