Art.Nr. 4320 Musealer Biedermeierschreibschrank mit konischer Wandung, Berlin 1820
Art.Nr. 4320 Musealer Biedermeierschreibschrank mit konischer Wandung, Berlin 1820
Die Nische kann durch einen Rollladen aus Riegelahorn und Nussbaum verschlossen werden. Die Füllung des Korbbogen ist dunkel abgesetzt und dient als Vorderstück für ein Schubfach. Seitlich flaniert von zwei Registraturfächern, die im herausgezogenen Zustand Zugang zu zwei Geheimschubfächern ermöglichen. Die Nische wird von sieben weiteren Schubfächern umrahmt, deren Fronten mit gespiegeltem Ahornfurnier eingelegt sind, umrahmt von schräg angelegten Bandintarsien, im Wechsel Ahorn/Apfel/Birnbaum, flankiert von Ebenholzeinlagen. In der rechten, unteren Schublade befindet sich eine Vorrichtung für Tintenfässer, darunter ein geheimes Schubfach. Oberhalb der Schreibplatte ist eine schmaler Schub sowie ein abgetrepptes Gesims, die Profile sind dunkel abgesetzt.
Der Aufbau besteht aus einem trommelförmigen Aufbau, der in drei Felder untergliedert ist, in der Mitte befindet sich eine zentrale Türe in Rahmenbauweise mit gespiegeltem Furnierbild, flankiert von Seitenteilen, die den Aufbau übernehmen. Die Elemente werden durch vorgesetzte Lisenen untergliedert. Der Gesimskranz ist breit ausgestellt und am oberen Ansatz abgetreppt. Teils ebonisierte, dunkel abgesetzte Profile. Originale Messingzugknöpfe, originale Schlösser, Schlüssellochschilder mit Schleifchendekor wurden später ergänzt.
Restaurierte, Schellack polierte Oberfläche, guter Erhaltungszustand, leichte, altersbedingte Gebrauchsspuren, kleinere Kratzer, Druckstellen, die kaum auffallen. An der unteren Traverse befinden sich kleinere Kittungen, Retuschen. Das Schubfach unterhalb der Schreibplatte sowie der Aufbau haben Spuren altem Holzwurmbefalls. Im Bereich der Schlüssellochschilder sind Nagelspuren früherer Beschläge sichtbar, am unteren Schubfach und oberhalb der Schreibplatte sind kleinere, kaum sichtbare Furnierergänzungen. Berling, um 1820.
Höhe: 203 cm, Höhe Schreibplatte: 81 cm
Breite: 106 cm
Tiefe: 52,5 cm
Literaturvergleich: Georg Himmelheber Biedermeiermöbel, Wolfgang L. Eller Schreibmöbel 1700-1850, S. 380/381